„Asthma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „schweres Atmen, Beklemmung“. Asthma ist eine meist
chronische, also eine dauerhaft anhaltende Entzündung in den Atemwegen. Eine Entzündung der Atemwege bzw.
Bronchien bewirkt, dass die Bronchialwände anschwellen, und vermehrt zähflüssiges Sekret abgeben, das die
Atemwege zusätzlich verstopft.
Diese Entzündung geht mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Lunge auf äussere Reize einher
(Hyperreagibilität) und kann sich klinisch durch Symptome wie Luftnot, Brustenge, pfeifende Atemgeräusche
mit und Husten äussern.
Asthma ist eine Erkrankung mit vielen Gesichtern.
Schweres Asthma ist Asthma, das trotz optimierter Behandlung mit hochdosierten Medikamenten unkontrolliert bleibt oder sich verschlechtert, wenn die Hochdosistherapie reduziert wird.
Unkontrolliert umfasst einen oder beide der folgenden Punkte:
Unzureichende Symptomkontrolle
(häufige Symptome oder Gebrauch von Relievern
(Notfallmedikamenten), Aktivitätseinschränkung oder nächtliches Erwachen mit Atemnot aufgrund von
Asthma)
Häufige Asthmaanfälle
(die eine ärztliche
Behandlung erfordern, oder schwere Asthmaanfälle, die einen
Krankenhausaufenthalt erfordern)
Asthma wird nicht mehr als „schwer“ klassifiziert, wenn es sich
deutlich verbessert.
Insofern ist der Asthma-Schweregrad keine statische
Einschätzung, sondern eine Einschätzung, die sich im
Erkrankungsverlauf ändern kann.
Die Atemwege können in zwei Bereiche eingeteilt werden: in die oberen (Mundhöhle, Nasenraum, Rachen
und Kehlkopf) und in die unteren Atemwege (Luftröhre und Bronchien).
Bei Asthma sind die unteren Atemwege betroffen, die wie ein auf dem Kopf stehender Baum aufgebaut
sind. Die Luftröhre ist der Stamm, aus dem die zwei Stammbronchien als Hauptäste in die Lunge
eintreten. Die von den Hauptästen ausgehenden Bronchien können mit kleineren Ästen verglichen werden,
die sich immer weiter verzweigen und dadurch immer enger werden. Die kleinsten Bronchien werden als
Bronchiolen bezeichnet. Am Ende der Bronchiolen sitzen die Lungenbläschen (Alveolen): Hier tritt der
Sauerstoff von der Atemluft ins Blut über.
Die Atemwege dienen dem Menschen zum Gasaustausch. Sie leiten die Atemluft weiter, reinigen, erwärmen
und befeuchten sie. Um diese lebenswichtigen Funktionen erfüllen zu können, sind die Atemwege mit
Schleimhaut bedeckt. Bei Asthma lässt die chronische Entzündung die Schleimhaut anschwellen und es
kommt zu einer vermehrten Schleimbildung. Dadurch wird die Atmung deutlich erschwert.
Bei schwerem Asthma kann die Entzündung zu einem dauerhaften Umbau der Lungenstruktur führen – ähnlich
einer Narbenbildung bei einer schlecht heilenden Wunde. Diesen Prozess nennt man „Airway Remodeling“.
Hierbei wird vermehrt Bindegewebe gebildet, es kommt zu einem verstärkten Wachstum von Muskelzellen
und die Anzahl schleimbildender Zellen nimmt zu. Dies hat zur Folge, dass die Atemwege enger werden
und sich auch nach der Gabe eines Asthma-Sprays nicht wieder weiten. Die Asthma-Beschwerden bestehen
fort.