Was bedeutet schweres Typ-2 Asthma?

Wann spricht man von schwerem Asthma mit Typ-2-Entzündung?

Wann spricht man von schwerem Asthma mit Typ-2-Entzündung?

Heute weiss man, dass bei ca dass bei ca. 90% der Patienten mit schwerem Asthma eine mit Asthma eine bestimmte Art von Entzündungsreaktion dem Asthma zugrunde liegt. Diese Entzündungsreaktion ist die sogenannte Typ-2-Entzündung. Vor diesem Hintergrund werden Asthma-Formen mit und ohne Typ-2-Entzündung unterschieden.

  • z. B. allergisches Asthma, eosinophiles Asthma, Mischformen, Anstrengungsast
  • z. B. Asthma mit begleitendem Übergewicht, neutrophiles Asthma

Typ-2-Entzündung bei Asthma

Die Typ-2-Entzündung hat ihren Namen von den Immunzellen erhalten, die bei dieser Form überaktiv sind. Diese Typ-2-Immunzellen schütten im Übermass charakteristische Botenstoffe aus, sogenannte Interleukine (IL). Diese Botenstoffe sind also körpereigene Substanzen. Ihre Aufgabe ist es wichtige Informationen zu übermitteln um z. B. den Ablauf einer Entzündung zu koordinieren und die Aktivität der beteiligten Zellen zu steuern in dem sie an Rezeptoren binden. Sie wirken entzündungsfördernd, d.h. sie rufen eine Entzündung hervor und erhalten sie aufrecht.

Bei der Typ-2-Entzündung sind es bestimmte Interleukine, die massgeblich zu der dauerhaft anhaltenden Entzündung in den Atemwegen beitragen. Es gibt eine Vielzahl an Interleukinen, die nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung nummeriert und in mehrere Untergruppen unterteilt sind. Charakteristische Botenstoffe für eine Typ-2-Entzündung sind Interleukin 4 (IL-4), Interleukin 5 (IL-5) und Interleukin 13 (IL-13).

Rezeptoren Zelle

Eine Typ-2-Entzündung, die bei den meisten Asthma-Patienten vorliegt, ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein von bestimmten Botenstoffen: Interleukin 4, Interleukin 5 und Interleukin 13.

Biomarker der Typ-2-Entzündung bei schwerem Asthma

Biomarker: Wegweiser der modernen Medizin


Als Biomarker wird ein messbares biologisches Merkmal bezeichnet, das auf eine bestimmte Erkrankung hindeutet oder Aufschluss über den Krankheitsverlauf gibt. Biomarker können spezielle Substanzen, Eiweisse oder Zellen sein, die bei einer bestimmten Krankheit in erhöhter oder verringerter Zahl vorkommen können.

Für die Bestimmung des Asthmas werden typischerweise drei zentrale Biomarker angeschaut, die dem Arzt helfen, die Asthma-Form zu bestimmen: FeNO, Eosinophile Granulozyten, IgE-Antikörper.

  • FeNO

    FeNO beschreibt den Anteil des ausgeatmeten Stickstoffmonoxids (NO). Bei einer Atemwegsentzündung werden höhere Stickstoffmonoxid-Werte als üblich aus den Zellen der Lunge freigesetzt. FeNO ist damit ein Marker für das Ausmass der vorliegenden Atemwegsentzündung. Mithilfe spezieller Messgeräte können die FeNO Werte gemessen werden.

  • Eosinophile Granulozyten

    Eosinophile Granulozyten sind Zellen des körpereigenen Abwehrsystems und ein normaler Bestandteil des Blutes. Bei eosinophilem Asthma, dem eine Typ-2-Entzündung zugrunde liegt, sind diese Teil der Entzündungsreaktion. Da sie über die Blutbahn in die Atemwege gelangen, sind sie bei eosinophilem Asthma nicht nur im Sputum (Hustenauswurf), sondern auch im Blut im Übermass nachweisbar.

  • IgE-Antikörper

    IgE-Antikörper (Immunglobulin E-Antikörper) spielen eine zentrale Rolle bei allergischem Asthma, dem ebenfalls eine Typ-2-Entzündung zugrunde liegt. Bei dieser Form von Asthma lösen eigentlich harmlose Substanzen, wie z. B. Pollen und Staub, eine allergische Reaktion – und dadurch die Asthma-Beschwerden – aus. IgE-Antikörper sind daher im Blut von Patienten mit allergischem Asthma in erhöhter Konzentration zu finden.

Welche Erkrankungen mit einer Typ-2 Entzündung gibt es noch?

Die Forschung der letzten Jahre konnte zeigen, dass es eine ganze Reihe von immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen gibt, bei denen die sogenannte Typ-2-Entzündung eine wichtige Rolle spielt.

Dazu zählen:

  • allergische Rhinitis (Heuschnupfen),
  • chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) oder
  • atopische Dermatitis (Neurodermitis).

Als Heuschnupfen (Pollenallergie, saisonale allergische Rhinitis) bezeichnet man eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf Eiweisse verschiedener Pflanzenpollen. Diese lösen einen Juckreiz der Nase, Niesanfälle und Schwellungen der Nasenschleimhaut aus.

Nasenpolypen sind Gewebewucherungen der Nasenschleimhaut, die in den Nasennebenhöhlen entstehen und von dort aus in die Nasenhaupthöhle hineinwachsen. Dadurch können die Nasenatmung und das Riechvermögen beeinträchtigt werden.

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die u. a. durch stark juckenden Hautausschlag gekennzeichnet ist.

Dies erklärt, warum viele Menschen mit einer Typ-2-Entzündung zusätzlich zum Asthma mit einer oder mehreren dieser Erkrankungen zu kämpfen haben.

Welche Asthmaformen gibt es?

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